Manchmal kommen auch Patienten später
zurück und ändern einige ursprünglich gegebe-
ne Antworten, nachdem sie sich eine Zeitlang
genauer beobachtet haben. Da stellt sich dann
oft zur Überraschung des Kranken heraus,
daß der Homöopath schon die richtigen Ant-
worten ermittelt hat, bevor sie ihm nun erzählt
werden sollen, weil er ja die Gesamtheit der
Symptome des zu verschreibenden Medikaments
kennt.
Für neue Patienten ist das Gespräch mit einem
klassischen Homöopathen in der Regel die
grundlichste Untersuchung, der sie sich je unter-
zogen haben. och nie wurden sie so nach-
drucklich angehalten, sich selbst bis ins kleinste
zu prüfen. icht selten gewinnt der Patient
allein durch dieses Gespräch eine tiefere Ein-
sicht über ich elbst; doch täuschen wir uns
nicht: die eigentliche Heilung wird erst durch
die Verabreichung des homöopathischen Einzel-
mittels, nicht durch den psychodynamischen
Kontakt mit dem Behandelnden in Gang gesetzt.
All diese um tändlich anmutenden Nachfor-
schungen ind für den Homöopathen notwendig,
um die Vorgeschichte des Kranken und seiner
Vorfahren möglichst genau rekonstruieren zu
konnen.
Dabei muß jeder individuelle Fall bis in die
feinsten Detail aufgenommen, die charakte-
ristischten Merkmale müssen wörtlich niederge-
schrieben werden.
In den Paragraphen 83, 84 und 86 erklärt
Hahnemann wie das zu tun ist: