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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 167

Grundstruktur eines bestimmten Falles zu er-
kennen? Wann ist eine Krankheit noch heilbar,
wann nicht mehr? usw.
Daß er über genaue Kenntnisse der Anatomie,
Physiologie, Pathologie, Pharmakologie und ver-
schiedener Spezialgebiete verfügen muß, ist selbst-
verständlich. Aber alle seine Lerninhalte werden
stets aus der Perspektive der Lebenskraft und
ihrer Wirkungen angegangen. Auf diese Weise
findet vieles Klärung, was den orthodoxen Ex-
ponenten der Schulmedizin rätselhaft ist und
deshalb von ihnen "einfach ausgeblendet" wird.
Für uns Homöopathen bedeutet dies nicht
etwa, auf technische Errungenschaften zu ver-
zichten, die für Prognose und Dokumentation
des Verlaufs einer Heilung hilfreich oder auch
wichtig sein können: Laboratoriumstests, Rönt-
genaufnahmen, Elektrokardiogramme etc. Selbst
ganzheitsmedizinische Techniken aus Vergan-
genheit und Gegenwart, die in manchen Situa-
tionen wirksam waren – etwa Heilfasten – ge-
hören zu unserem Wissensfundus.
Vor allem muß jeder Homöopathie Studieren-
de sich dessen bewußt sein, daß medizinischem
Wissen und Handeln menschliches Mitgefühl und
verstehendes Einfühlungsvermögen zugrunde lie-
gen; andernfalls wird dem Erkrankten nicht wirk-
lich geholfen. Als wichtigstem verhilft die Schule
der Homöopathie jedem Arzt, der sich darum
bemüht, zu reifem Begreifen der Tatsache, daß
der Mensch kein chemisch-mechanisch manipu-
lierbares Zufallsprodukt ist, sondern ein Ge-

schöpf Gottes, das frei werden soll von Schmerz,
Leid und egozentrischer Befangenheit