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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 166

Bis in unsere Tage ist der Mensch aus or-
thodox-schulmedizinischer Sicht lediglich ein
physisch-elektrochemisches Durchschnittswesen.
Die eigentliche praktische Behandlung orientiert
sich am vordergründig- körperlichen Symptom der
Kranken. Dabei sind psychosomatische Zusam-
menhänge dem allopathischen Arzt durchaus be-
kannt: Hautausschläge nach großem Kummer,
Fazialisparese (Gesichtslähmung) infolge von
Angst, Diabetes mellitus aufgrund von Enttäu-
schung, Zwölffingerdarmgeschwüre durch Reiz-
barkeit und Streß, Schlaflosigkeit wegen Ehrgeiz
oder Sorgen, Veitstanz als Ergebnis von Kränkun-
gen oder Schikanen und dergleichen mehr. Für al-
le diese Störungen aber kennt er weder Behand-
lungsprinzipien noch wirklich heilende Arzneien.
Deshalb ist es so wichtig, daß der angehende
Homöopath nicht nur über den Körper, sondern
auch über Geist, Gemüt und Gefühl des Menschen
belehrt wird. In unserer Materia medica sind die
diesbezüglichen Forschungsergebnisse zusammen-
gefaßt ; sie erhellen den Ursprung aller Arten von
Leiden und die dabei angezeigte Therapie. Des-
wegen muß sich der Studierende besonders nach-
haltig in sie vertiefen.
Nicht minder intensiv hat er sich mit den gei-
stigen Grundlagen der Homöopathie zu beschäfti-
gen, d. h. den Gesetzen und Prinzipien, nach de-
nen der Heilprozeß abläuft. Diese Thematik wür-
de freilich weit über das Ziel dieses Buches hin-
ausgehen und Fragen umfassen wie: Wann schrei-
tet die Heilung fort? Wann wird eine Krankheit
unterdrückt? Wann muß man eine weitere Klä-
rung des Heilvorgangs abwarten? Wie ist die