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MEDIZIN DER ZUKUNFT – page 162

entweder privat oder an einer der wenigen ho-
möopathischen Kliniken neu beginnen. Selbst
eine solche Ausbildung bleibt aber immer noch
lückenhaft; hält der Betreffende sich jedoch für
kompetent, dann könnte es sein, daß er durch
Mißerfolge der Wissenschaft, für die er sich ein-
setzt, letztlich nur schadet.
So müssen wir die gegenwärtige Lage der Ho-
möopathie in Westeuropa schildern.
Überlegen wir kritisch, ist sie nur ein Spiegel-
bild der gesellschaftlichen Zustände unserer Zeit.
"Möglichst viel möglichst schnell" – rationali-
siertes und technisiertes Denken, Betonung von
Quantität in der Produktion und Streben nach
materiellem Gewinn haben sich tief ins Bewußt-
sein eingegraben; die wahren Werte der Mensch-
lichkeit sind auf den Kopf gestellt. Läßt sich
diese kollektive Verirrung wohl ändern?
Immerhin, Leiden pflegt hellhörig zu machen;
und so gibt es, wie eingangs erwähnt, wenigstens
hoffnungsvolle Anzeichen, daß sich zumindest
auf medizinischem Gebiet in Fachkreisen und
breiten Bevölkerungsschichten ein Umdenken
anbahnt. Selbst auf die Gefahr hin, mißverstanden zu
werden: Den Weg homöopathischer Heilung fin-
det und geht letztlich nur derjenige, der ihn er-
dient. In dieser Sackgasse wollen wir eins nicht ver-
gessen: Die Homöopathie hat bereits anderthalb
Jahrhunderte Bestand, trotz gezielter Anfein-
dung und Unterdrückung – ein Positivum, das
für sich spricht. Als im Jahre 1845 ein allopathi-
sches Komitee den Minister Francois Guizot